Hannes Franck bittet zum Nervenkrimi

Judoteam MV gewinnt am dritten Regionalliga-Kampftag gegen Ludwigsfelde sowie Hoppegarten und schiebt sich auf Rang drei

Die Kampfgemeinschaft der Judoka Mecklenburg-Vorpommerns ist der Aufforderung ihres Teammanagers nachgekommen und hat sich am Sonnabend in der Regionalliga Nordost endlich einmal selbst beschenkt. Der Lohn: Zwei Siege gegen den JV Ludwigsfelde und Dynamo Hoppegarten, Tabellenplatz drei und die Gewissheit, dass enge Begegnungen auch zu Gunsten der Mecklenburger ausgehen können.

Gegen die bis dato guten Aufsteiger vom JV Ludwigsfelde brachte Hagen Bischoff die Kampfgemeinschaft MV mit einem Last-Minute-Sieg nach Rückstand in die Erfolgsspur. Frank Christiner, Marc Reinhardt, Dirk Spörck, alle per Festhalte sowie Hannes Franck und Adrian Wolff punkteten ebenfalls und machten so den 6:1-Sieg zum vorzeitigen Klassenerhalt perfekt.

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Nach den Kämpfen strahlte in Hoppegarten die Sonne Foto: Jörg Dobbert

Nachdem das MV-Team an den ersten Kampftagen gegen den PSV Berlin und Bushido Berlin zwei knappe 3:4-Niederlagen hinnehmen musste und gegen Vorjahressieger Potsdam II den Sieg beim 3:3-Unentschieden ebenfalls verschenkt hatte, wollte die Mannschaft es gegen den Vorjahreszweiten aus Hoppegarten endlich besser machen. Und das taten sie auch: Mannschaftskapitän Sebastian Harnack machte den Auftakt und rang seinen Gegner nach vollen fünf Minuten mit einer großen Wertung nieder. Nach Siegen vom zuverlässigen Dirk Spörcke und dem jungen Sportschüler Arne Klimt fehlte lediglich ein Punkt zum Gesamterfolg. Was sich dann im 60-Kilo-Limit anschließend abspielte, glich einem wahren Krimi. Der erst 17-jährige Hannes Franck hatte Kampf und Gegner über knapp dreieinhalb Minuten im Griff, führte mit zwei Bestrafungen und ließ sich dann doch mit einer großen Wertung werfen. Aus der Traum vom Sieg gegen einen “Großen”? Mitnichten! Als ob es ein Weckruf war, übernahm Hannes die Kontrolle und setzte nur Sekunden nach Wiederbeginn zum Sumi-Gaeshi an. Kopfbrücke, ein gestreckter Arm des Kampfrichters zum Ippon und die absolute Freude über die feststehenden zwei Punkte. Am Ende gewann die KGJMV gegen Hoppegarten mit 4:3. „Zwei Punkte wollten wir mindestens holen. Dass es am Ende vier Zähler geworden sind, ist großartig. Auch wenn jeder für sich auf der Matte steht, war das eine ganz starke Mannschaftsleistung. Der Zusammenhalt ist einzigartig“, freute sich Teamkapitän Sebastian Harnack über den Erfolg. Erfreulich: Sechs der zehn siegreichen Begegnungen gewann das MV-Team an diesem Kampftag im Boden.

Mit 7:5 Punkten stehen die Mecklenburger nun auf dem dritten Platz. Der Klassenerhalt ist gesichert, eine Medaille in greifbarer Nähe. Mit zwei weiteren Siegen am letzten Kampftag soll die starke Saison veredelt und der dritte Platz verteidigt werden. Gegner am 5. September sind Gastgeber KSV Grimmen und der Tabellenzweite BV Lauchhammer.

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Der Kapitän weiß, dass er einen wichtigen Sieg errungen hat. Foto: Thomas Wetzel

(Weitere Bilder)

Kampfgemeinschaft der Judoka Mecklenburg-Vorpommerns: Hannes Franck, Leo Gräber (-60 kg), Arne Klimt, Marc Reinhardt, Jan Ole Franck (-66 kg), Adrian Wolff (-73 kg), Sebastian Harnack, Hagen Bischoff (-81 kg), Dirk Spörcke, Wardan Baghdasaryan, Gino Greiser, Felix Tischler, Hannes Schneider (-90 kg), Eric Sieland (- 100 kg), Frank Christiner (+100 kg).